1980 finden in der Stadt Bern Demonstrationen von Jugendlichen gegen Wohnungsnot und gegen zu hohe Mieten statt.

1981 diskutieren bei einem Nachtessen in der Berner Altstadt der Bauunternehmer Hans-Rudolf Ramseier und der Hochbauchef PTT, Hans-Ulrich Ludwig, und haben eine gute Idee, die lautet: man muss den Jugendlichen die Möglichkeit zum Bauen statt zum Randalieren geben!

1982 nach verschiedenen Gesprächen, die Hans-Rudolf Ramseiter mit Vertretern der Stadt führt, ist die Stadt Bern bereit, gewisse Zonen in der Felsenau für experimentelles Bauen zu reservieren. Es folgt ein erster Gang an die Öffentlichkeit mit dieser Idee.

1984 gründet eine Gruppe Jugendlicher  die Interessengemeinschaft „Berner Jugend baut“. Gleichzeitig wird der gleichnamige Trägerverein ins Leben gerufen, Hans-Rudolf Ramseier ist ihr Präsident.
In unzähligen Workshops der Jugendlichen werden viele Ideen und Projekte gemeinsam geboren und wieder verworfen. Visionäres, Utopisches und Reales haben gleichwertig nebeneinander Platz.

1989 wird der Verein „Berner Jugend baut“ in die Wohnbaugenossenschaft Via Felsenau umgewandelt.
Die meisten Jugendlichen der Kerngruppe „Berner Jugend baut“ haben aus Alters- und anderen Gründen aufgegeben.

Die Via Felsenau erhält schliesslich die Baubewilligung und von der Stadt Bern das Baurecht. Es gelingt der Genossenschaft sich die Hypothek in der Höhe von 3 Millionen  Franken bei den Banken zu sichern.

1991 wird mit dem Bau der  1. Etappe begonnen, das Gemeinschaftshaus der Via Felsenau wird realisiert.

1991–1993 leisten rund 40 Frauen und Männer mit unterschiedlichsten beruflichen Voraussetzungen ca. 40’000 Arbeitsstunden.

1994 mit der Fertigstellung der Via Felsenau 1 wird der Trägerverein „Berner Jugend baut“ formell aufgelöst.

Die Genossenschaft bewährt sich

Ein grosser Teil der Erbauer vom Gemeinschaftshaus sind ausgezogen. Den nachfolgenden Generationen fehlt es teilweise an Identifikation mit der Genossenschaft. In einigen Zimmern der Wohngemeinschaften sind häufige Fluktuationen zu beklagen. Dank der im Mietvertrag enthaltenen Klausel zur Solidarhaft innerhalb der einzelnen Wohnungen bleibt die Genossenschaft verschont von Mietzinsausfällen wegen zahlungsunwilligen MieterInnen.

Ein Club wird von einem Genossenschafter auf privater Basis im Gemeinschaftssaal der Via Felsenau betrieben. Ab 1998 bis 2008 unter dem Label Ammonit, etabliert sich die Via Felsenau zu einem über die Landesgrenzen hinaus bekannten und beliebten Ort in der Partyszene.

Die Genossenschaft wächst

1999  Baueingabe für die zweite Bauetappe

2001  Bau der 2. Etappe, erstellen von 20 Wohnungen in 3 Gebäuden

2002  Februar, Einzug der ersten Familien

In den ersten sieben Jahren gibt es sieben Mieterwechsel. Davon betroffen sind drei Familien, denen jeweils mit der Geburt eines dritten Kindes die Platzverhältnisse in der Wohnung zu eng geworden sind.